Wenn Worte nicht mehr reichen:
Wie wir mit dem Körper Blockaden lösen,
die der Kopf nicht greifen kann
Aus meiner Coaching-Praxis:
Eine wahre Geschichte über den Mut, tiefer zu gehen
Immer wieder werde ich gefragt: „Wie kann ich Yoga und Körperarbeit nutzen, um besser mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen?“ Gerade in dieser Zeit, die sich für so viele von uns anstrengend und überfordernd anfühlt, suchen Menschen nach Wegen, die tiefer gehen als reine Gespräche.
Die Antwort ist ein klares Ja, aber wir sollten die Wirkung von Übungen auf den Geist kennen. Je besser wir sie kennen, desto besser können wir die Kraft des Yoga nutzen, um uns zu zentrieren, wenn uns das Leben aus der Bahn wirft.
Und wir können im Coaching tief graben, um die Wurzeln von Themen freizulegen und zu lösen, die uns möglicherweise schon ein Leben lang begleiten. Wir können unser Verhalten ändern und vor allem verändern, wie wir uns fühlen: leichter, klarer und handlungsfähiger.
Lass mich dir eine Geschichte aus meiner Praxis erzählen, die zeigt, wie kraftvoll diese Verbindung sein kann. Sie ereignete sich in einem meiner Gruppen-Coachings für Führungskräfte und führte schließlich zu einem Artikel in einer Yogalehrer-Zeitung.
Der Erfolg, der sich wie Versagen anfühlte
Ich leitete ein Seminar für Führungskräfte unter dem Titel “Kollegiale Fallberatung”. Das ist ein intensives Format, bei dem sich Manager unter meiner Moderation und Unterstützung gegenseitig beraten, um Lösungen für reale Herausforderungen aus ihrem Führungsalltag zu finden. Diese Arbeit erfordert enormes Vertrauen und große Offenheit.
Ein junger, extrem erfolgreicher Teilnehmer wollte ein Thema klären, das ihn zutiefst belastete: Trotz seiner beeindruckenden Karriere plagten ihn massive Selbstzweifel. Er war sich unsicher, ob er “alles richtig” machte und – noch schlimmer – er hatte das nagende Gefühl, versagt zu haben.
In der gemeinsamen Arbeit, unterstützt durch das Vertrauen der Gruppe, kamen wir an einen tiefen, unbewussten Punkt alsl Ursache:
Der Schmerz, der mit dem frühen Tod seines Vaters zusammenhing. Ihm hatte als kleiner Junge die väterliche Anerkennung und Bestätigung gefehlt, die ihm das Gefühl gegeben hätte, auf dem richtigen Weg zu sein. Dieser schwere Verlust steuerte sein heutiges Gefühl des Versagens, obwohl sein Vater schon so lange verstorben war.
Der Moment, in dem die Gruppe verstummte
Als ihm dieser Zusammenhang bewusst wurde, schossen ihm die Tränen in die Augen. Er war mehrmals kurz davor, die Sitzung abzubrechen – verständlicherweise, denn solche Emotionen vor Kollegen zu zeigen, erfordert riesigen Mut. Doch er blieb dabei, bis er am Ende der Sitzung betroffen, aber auch sichtlich erleichtert war.
Eine lange, für ihn ungeklärte Frage war endlich an die Oberfläche gekommen und fand eine Antwort.
Die Atmosphäre im Raum hatte sich schlagartig verändert. Tiefe Betroffenheit legte sich über die Gruppe. Es stellte sich heraus, dass zwei weitere Teilnehmer ebenfalls früh ihren Vater verloren hatten. Sie konnten den Schmerz unmittelbar nachfühlen und waren ebenfalls tief getroffen.
Plötzlich herrschte Schweigen. Ein kollektiver Schock. Niemand fand Worte.
Wir machten eine Pause, um uns zu sammeln, aber auch danach blieb die schwere Stille im Raum hängen.
Die Gruppe war emotional blockiert.
Vom Schock zurück ins Gespräch – in nur 20 Minuten
Ich fragte in die Runde, was sie jetzt bräuchten.
Ein Teilnehmer sah mich an und sagte den entscheidenden Satz: „Einfach ein paar Yogaübungen für den Körper. Das täte jetzt gut.“ Aus der Gruppe kam sofort zustimmendes Nicken.
Wir standen alle auf. Ich leitete zuerst einfache, fließende Übungen aus der Kinesiologie an, die nachweislich beide Gehirnhälften wieder miteinander verbinden – ideal, wenn wir durch Schock oder Stress “wie blockiert” sind.
Danach folgten 20 Minuten sanfte, aber gezielte Yoga-Übungen im Stehen, für die niemand Sportkleidung brauchte: erdendes Tadasana (Berghaltung), eine lösende Vorbeuge mit Hilfe eines Stuhls, befreiende Drehungen und Streckungen an der Wand, begleitet von bewusster Atmung (Pranayama).
Danach setzten wir uns wieder in den Kreis. Die Veränderung war physisch spürbar.
Die Starre war verschwunden. Die Bereitschaft zu sprechen war zurückgekehrt. Die Yoga- und Körperübungen hatten es der Gruppe ermöglicht, die tiefe Betroffenheit aufzulösen und wieder zueinander zu finden.
Im Abschlussfeedback wurde klar:
Dieses gemeinsame Erleben hatte das Vertrauen in der Gruppe auf ein völlig neues Niveau gehoben. Der Mut eines Einzelnen hatte einen Raum geschaffen, in dem echte Verbindung möglich wurde – eine Basis, auf der die kollegiale Beratung nun noch viel wirksamer werden konnte.
Was diese Geschichte für dich bedeuten kann
Diese Erfahrung ist kein Einzelfall. Sie ist das Herzstück meiner Arbeit. Ob im Einzelcoaching oder im Team-Workshop: Es gibt Momente, in denen wir mit Gesprächen an eine Grenze stoßen.
- Für Menschen, die sehr “im Kopf” sind, kann Körperarbeit einen völlig neuen Zugang zu sich selbst und den eigenen Gefühlen schaffen.
- Für Menschen, die das Spüren verlernt haben, wird der Körper zu einem wertvollen Kompass, der hilft, psychisches Erleben wieder wahrzunehmen und auszudrücken.
- Für Teams und Unternehmen, die eine Vertrauenskultur aufbauen wollen, können solche gemeinsamen Erfahrungen Blockaden lösen und eine nachhaltige, offene und vertrauenswürdigere Kommunikation fördern.
Wer Yoga praktiziert, kennt die positive Veränderung:
Nicht nur der Körper richtet sich auf, sondern auch der Geist wird klarer und die persönliche Entwicklung nimmt Fahrt auf. Genau dieses Prinzip nutzen wir im Coaching, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken, die im Alltag wirklich greifen.
Bist du neugierig geworden?
Fühlst du dich in manchen Lebensbereichen blockiert? Möchtest du einen tieferen Zugang zu dir selbst finden oder die Zusammenarbeit in deinem Team auf eine neue Ebene heben? Meine Arbeit kombiniert tiefgehendes Coaching mit der Weisheit des Körpers.
Für Unternehmen & Führungskräfte:
Möchtest du die Resilienz, die Kommunikation und das Vertrauen in deinem Team stärken? Ich biete maßgeschneiderte Workshops, Team-Coachings und Seminare an, die systemische Methoden der Persönlichkeits- und Teamentwicklung mit effektiven Körperarbeits- und Yoga-Elementen verbinden.
Für Privatpersonen:
Du suchst nach einem Weg, persönliche Blockaden zu lösen, Stress nachhaltig abzubauen und mehr bei dir selbst anzukommen? Im 1:1 Coaching schaffen wir einen sicheren Raum, in dem wir Verstand und Körper zusammenbringen, um die Veränderungen zu bewirken, die du dir wünschst.
Lass uns ins Gespräch kommen.
Kontaktiere mich gerne für ein unverbindliches Erstgespräch, in dem wir herausfinden, wie ich dich oder dein Unternehmen am besten unterstützen kann.
[Hier klicken, um Kontakt aufzunehmen]
Der Artikel zu dieser Geschichte erschien in der VYLK (Zeitung der Yogalehrenden im Kneipp-Bund):
Yoga als wirksame Methode
in meiner Arbeit als Coach, Seminarleiterin und Psychotherapeutin
Kürzlich leitete ich ein Seminar unter dem Motto Kollegiale Fallberatung mit einer Gruppe von Managern aus verschiedenen Führungspositionen. In der Kollegialen Fallberatung geht es um gegenseitige Beratung innerhalb der Gruppe mit der Zielsetzung, dass jeder Einzelne Themen einbringen kann für die er gerne eine Lösung möchte, die er in seinen Führungsalltag mitnehmen und umsetzen kann. Die eingebrachten Themen haben ein große Bandbreite und sind sehr persönlich. Dies erfordert große Offenheit und Vertrauen innerhalb der Gruppe. Als Coach und Seminarleiterin ist es meine Aufgabe, die Bereitschaft zur Offenheit in der Gruppe zu fördern und zu Lösungen hin zu begleiten, zu unterstützen und meine Expertise mit einzubringen. Ich arbeite dabei mit verschiedenen Coaching-Methoden in der Gruppe und auch in Einzelarbeit, um die Lösungen zu vertiefen, ergänzen oder zu ankern, so dass Änderungen im Alltag greifen und der Betreffende sie besser umsetzen kann.
Wie Yoga helfen kann, aus blockierten Gefühlszuständen auszusteigen
und wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen
Ein junger Mann hatte das Gefühl, seine Führungsrolle nicht voll einzunehmen. Er fühlte sich in manchen Situationen nicht akzeptiert und respektiert wie er es sich gewünscht hätte und fragte sich, woran das lag. Er hatte trotz seines beachtlichen Karrierewegs das Gefühl, nicht zu wissen, ob er wirklich gut genug war und noch schlimmer, zu versagen – insbesondere auf seiner Position im Management. Wir hatten dieses Thema in einem ausführlichen Gespräch in der Gruppe erarbeitet und sprachen über mögliche Ursachen wobei der Austausch mit den Kollegen für ihn sehr wertvoll und wichtig war. Ich stieg mit ihm in eine ergänzende Arbeit ein. Es stellte sich heraus, dass sein Vater verstorben war, als er noch sehr klein war. Er hatte ihn sehr wenig gekannt und es hatte ihm durch den Verlust des Vaters wichtige Anerkennung und Bestätigung gefehlt, den richtigen Weg zu gehen und alles richtig zu machen. Dies war die Ursache für das Gefühl, versagt zu haben.
Als ihm diese Zusammenhänge klar wurden, trieb es ihm die Tränen in die Augen
Während der Sitzung war er mehrmals knapp davor, abzubrechen – sicher auch aus Scham gegenüber den anderen Gruppenmitgliedern. Doch er blieb, bis alles für ihn geklärt war und er betroffen, erstaunt aber auch erleichtert das Ende der Sitzung erreichte.
In der Gruppe herrschte tiefe Betroffenheit. Es stellte sich heraus, dass es noch zwei weitere Mitglieder in der Gruppe gab, die ihre Väter früh verloren hatten. Sie konnten diese Situation voll nachfühlen. Es herrschte Schweigen, keiner konnte etwas sagen. Wir machten eine Pause, um uns zu sammeln: Raus, bewegen, kurzer Rückzug.
Auch nach der Pause bleib die tiefe Betroffenheit und das Schweigen. Ich fragte in die Gruppe, was denn nun das Bedürfnis sei. Ein Gruppenmitglied schaute mich an und meinte „einfach ein paar Übungen für den Körper, das täte gut“. Aus der Gruppe kam Zustimmung.
Wir standen auf
Ich schlug zunächst Körperübungen vor, die aus Überkreuz-Übungen z.B. Hampelmann (linken Arm, rechtes Bein heben) dann gleichseitigen Übungen bestehen (linker Arm, linkes Bein heben), das wird mehrmals wiederholt und mit den Überkreuz –Bewegungen abgeschlossen. Anm.: Die Übungen kommen aus der Gehirnforschung. Sie helfen bei der Gehirnintegration, wenn die Gehirnhälften blockiert sind und z.B. im Schock nicht mehr miteinander kommunizieren können. Deshalb sind auch Yogahaltungen, die über Kreuz arbeiten wie z.B. Drehhaltungen ein gutes Mittel zur Gehirnintegration.
Anschließend baute ich leichte Yoga-Übungen ein für die man nicht unbedingt Yoga-Kleidung braucht, Übungen im Stehen wie Tadasana, Uttanasana-Vorbeuge mit einem Stuhl, Drehhaltungen mit und ohne Stuhl, Streckungen an der Wand sowie ein paar Pranayamas. Das Übungsprogramm dauerte ca. 20 Minuten an bevor wir unsere Stühle in einen Kreis stellten und über das Geschehene sprachen.
Nun fragte ich nach einem Abschlussfeedback
Es war zu spüren, dass die Bereitschaft zu sprechen zurückgekehrt war – Yoga und die Gehirnintegrations-Übungen hatten geholfen, die Betroffenheit zu lösen. Die Gruppe fand in der Rückmeldung, dass das gegenseitige Vertrauen enorm gestiegen sei und sie nun ein offeneres Verhältnis hätten. Sie seien froh, dass es in dieser Gruppe so viel Mut gab, sich zu zeigen und das würde auch zukünftig ihr Verhältnis zueinander positiv verändern um gegenseitig Rat zu suchen im Alltag, also die Kollegiale Fallberatung weiter zu führen mit diesem Vertrauen als Basis.
In meiner täglichen Arbeit ist Körperarbeit verbunden mit Yoga gerade auch in der Einzelarbeit ein wichtiger Baustein. Es gibt Klienten, denen das Spüren in den Körper enorm hilft, sich in ihrem psychischen Erleben wahrzunehmen oder psychisches Erleben über den Körper auszudrücken. Besonders Klienten, die das Spüren in den Körper nie geübt haben sind oft erstaunt, was sich über den Körper und das Spüren alles ausdrücken kann. Leute, die sehr im Kopf sind bekommen dadurch oft ein neues Gefühl und mehr Zugang zu sich selbst.
Jeder Yogalehrer hat bestimmt einmal bei seinen Schülern erlebt, wie sie sich durchs Yoga üben positiv verändern – nicht nur der Körper richtet sich auf, wird bewusster und weicher sondern auch persönliche Weiterentwicklung ist bei vielen direkt mitzuerleben. Da habe ich so manches positive Schülerbeispiel zu erzählen ….
Der Artikel zu dieser Geschichte erschien in der VYLK (Zeitung der Yogalehrenden im Kneipp-Bund). Klicke auf den Artikel um ihn zu öffnen.
