YinYoga: Du erfährst in diesem Blogbeitrag, was es dir bringt und wie man übt … im Gegensatz zu Yoga nach Iyengar

 

 

Iyengar Yoga – was ist das?

Iyengar Yoga ist eine körperorientierte Art, Yoga zu üben. Du kannst die wohltuende Wirkung dieses Yogastiles von der ersten Stunde an spüren.

Wenn du Iyengar Yoga übst, wirst du genau angeleitet. Daher hilft es, wenn du bei einer Lehrerin oder einem Lehrer startest, der gut und verständlich anleiten kann. Geübt wird mit Hilfsmitteln, die von Meister Iyengar entwickelt wurden als Unterstützung für das Üben. Hilfsmittel können Klötze, Gurte, Decken, Stühle oder Polster sein. Es wird auf rutschfesten Yogamatten geübt, damit der Stand und die Haltungen stabil bleiben.

Die Übungspraxis geht sehr tief, du arbeitest dich immer tiefer in deine Körperstrukturen hinein. Dieser Yogastil sehr gut geeignet, um den Körper bewusster, beweglicher und kräftiger zu machen. Du kannst dadurch Verletzungen vorbeugen oder nach Verletzungen den Körper unterstützen, wieder in seine Beweglichkeit, Stabilität und Balance zu kommen.

Für Anfänger ist Iyengar Yoga bestens geeignet, da die Haltungen und das Üben sehr genau erklärt werden. Mit Unterstützung der Yoga-Hilfsmittel lernst du von Anfang an eine anatomisch fundierte Ausrichtung. Du kannst so tiefer in die Yoga-Haltungen eintauchen und ihre positive Wirkung spüren.

Iyengar Yoga gehört vom Stil her zum körperbetonten Hatha-Yoga. Die Besonderheit ist dieser Fokus auf die genaue Ausrichtung der verschiedenen Körperpartien und ihrer Verbindungen zueinander über die Gelenke. Dein Körperbewusstsein wird immer mehr geschult.

Iyengar Yoga ist nicht nur bekannt für seine Liebe zum Detail sondern auch für seine tiefe Konzentration während die Asanas (= Stellungen, Haltungen) geübt werden. Was statisch aussieht, ist innen sehr lebendig, denn die Haltungen werden nicht einfach gehalten, sondern in der Haltung wird weiter mit dem Körper gearbeitet. Das kann viele Vorteile für die Gesundheit haben und Iyengar Yoga kann so bei vielen körperlichen Problemen helfen. Das Verständnis für die Funktionsweise des Körper entwickelt sich weiter. Durch tiefere Praxis kannst du positive Ergebnisse für dein gesamtes Wohlbefinden erzielen.

Außerdem wird Iyengar Yoga oft Menschen mit gesundheitlichen Problemen empfohlen, weil es an die Bedürfnisse jedes Einzelnen angepasst werden kann. Hast du Rückenschmerzen, kannst du zum Beispiel Stützen verwenden, um deine Wirbelsäule zu stützen, während du übst.

Eine weitere Wirkung ist das „zur Ruhe kommen des Geistes“ und Hilfe bei Stress durch die Konzentration auf den Moment und das genaue Hinspüren. Yoga ist Meditation in Aktion. Meditation (Dhyana) ist ein wichtiger Bestandteil des Übens ebenso wie Atemübungen (Pranayama). Doch begonnen wird die Übungspraxis meist mit den körperlichen Übungen und dem Fließen lassen des Atems.

 

B.K.S. Iyengar

Iyengar Yoga ist nach seinem Gründer B.K.S. (Bellur Krishnamachar Sundararaya) Iyengar benannt, der den Stil seit den 1940er Jahren entwickelte.

B.K.S. Iyengar gehört bis heute zu den bekanntesten Yogalehrern weltweit. Er wurde 1918 in Bellur, Karnataka (Südindien), geboren und begann im Alter von 15 Jahren mit dem Üben von Yoga unter der Anleitung seines Schwagers.

Meister Iyengar erforschte eine eigene Art zu üben aufgrund seiner Erfahrungen mit Verletzungen, die er durchmachen musste, seit er mit Yoga begann. Das hat ihn zu einem sehr genauen und immer tieferen Üben geführt. Er verwendete verschiedenste Gegenstände als Yoga-Hilfsmittel, um tiefer und präziser in die Haltungen hinein zu kommen und sie zu erforschen, was ihn zum weltberühmt und zum ganz großen Meister gemacht hat. Er übte nach eigener Aussage 8-11 Stunden Yoga am Tag und sagte von sich, er sei „fanatic about Yoga“.

Iyengar interessierte sich im Laufe seines Lebens immer mehr für die Praxis des Hatha Yoga und lernte viele verschiedene Stile kennen. Er experimentierte mit den Auswirkungen des Yoga auf den menschlichen Körper und entwickelte so diesen ihm eigenen Stil.

Iyengar verbrachte sein ganzes Leben damit, Yoga zu unterrichten und weiterzuentwickeln. Er schrieb mehrere Bücher über Yoga, darunter Grundlagenbücher wie „Licht auf Yoga“ oder „Licht auf Pranayama“ und er gründete das Ramamani Iyengar Memorial Yoga Institute in Pune, Indien, wo er bis zu seinem Tod im Dezember 2014 lebte und arbeitete.

Auch Iyengars Tochter, Geeta Iyengar, war eine weltweit anerkannte Yogalehrerin, die das Werk ihres Vaters fortsetzte. Auch sie war Autorin mehrer Bücher wie z.B. „Yoga für die Frau“ und unterrichtete bis zu ihrem Tod wie ihr Vater in Pune.

B.K.S. Iyengar starb am 20. August 2014 im Alter von 95 Jahren. Bei seiner Einäscherung sagte seinte Tochter Geeta Iyengar:

Nur mit seinem Körper ist es vorbei. Die Bemühungen einer einzigen Person, von innen nach außen, haben die Sicht der ganzen Welt auf Yoga geändert. Nichts blieb im Verborgenen seit den Anfängen seiner Praxis bis zu seiner Krankheit und seinem Tod. Sogar gestern Abend hat er Abhijata (seine Enkelin) ermahnt: ‚Ich habe dir all diese Dinge gezeigt. Nun liegt es an Dir, sie für dich selbst zu realisieren.‘ Das, was er gegeben hat, kann nicht in Worte gefasst werden. Wer unter den Übenden weiter entwickelt ist, wird es verstehen. Was mit Worten gesagt werden kann, ist, dass er uns sehr teuer gewesen ist.“

Wer kann Iyengar Yoga üben?

Iyengar Yoga eignet sich für Menschen, die nach einem ganzheitlichen und authentischen Ansatz von Yoga üben möchten. Durch das Üben werden nicht nur der Körper sondern zutiefst auch Seele und Geist angesprochen, was die beruhigende Wirkung ausmacht, die man nach den Yogastunden spüren kann.

Iyengar Yoga ist eine gute Wahl für Anfänger, da es sehr detailliert erklärt wird und die Schülerinnen und Schüler so Schritt für Schritt lernen, wie man die Asanas richtig ausführt.

Aufgrund der tiefen Art zu üben ist Iyengar Yoga besonders für Menschen mit gesundheitlichen Problemen geeignet, da man die Übungen optimal an die Bedürfnisse des Körpers anpassen kann.

Iyengar Yoga ist eine gute Wahl für alle, die an einer sicheren und effektiven Yogapraxis interessiert sind. Wenn der Yogalehrer dann noch Spaß am Üben vermittelt, kannst du loslegen und es ausprobieren!

 

Die Vorteile von Iyengar Yoga:

  • Verbessere deine Körperhaltung und beuge Verletzungen vor indem du bei den Asanas auf Details und die richtige Ausrichtung achtest
  • entwickle ein tieferes Verständnis dafür, wie dein Körper während der Yogastellungen funktioniert
  • erziele bessere Ergebnisse in deiner Praxis, indem du deinen Körper in bestimmten Bereichen mit Hilfsmitteln unterstützt
  • passe die Praxis an deine individuellen Bedürfnisse an, indem du bei Bedarf Stützen hinzufügst oder entfernst
  • reduziere dein Stresslevel und verbessere dein allgemeines Wohlbefinden
  • steigere mit der Zeit durch regelmäßiges Üben deine Kraft, Flexibilität und Ausdauer.
  • Bereits einmal pro Woche mindestens eine Stunde geübt – und du spürst eine positive Veränderung!
  • Habe Spaß! Iyengar Yoga ist für alle Stufen geeignet, vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen.
  • Unter der Anleitung eines entsprechend qualifizierten Lehrers oder Lehrerin kannst du dich schrittweise an schwierigere Stellungen herantasten.
  • Triff andere Gleichgesinnte, teile deine Freude am Yoga üben und schließe neue Freundschaften im Unterricht.
  • Genieße das Gefühl der Erfüllung, das sich einstellt, wenn du eine herausfordernde Pose oder Sequenz vollendest und
  • verbessere deine Konzentration und deinen Fokus indem du lernst, deinen Atem während der Yogastellungen zu kontrollieren und zu lenken.

Einige bekannte Iyengar Yoga Übungen

Iyengar Yoga ist eine sehr umfassende Praxis, die viele verschiedene Asanas (Stellungen) und Sequenzen umfasst. Es gibt über 300 Asanas und viele Atemübungen, die auf unterschiedlichste Art und Weise geübt werden können. Zusammen mit den Variationen kommt man da sicher auf viele tausend Übungen.

Hier sind einige der beliebtesten Asanas:

Bedenke, wenn du sie nachübst, dass du auf deinen Körper hörst und auflöst, wenn es nicht mehr angenehm für dich ist. Diese kleinen Anleitungen ersetzen natürlich nicht die Anleitung durch einen erfahrenen Lehrers oder Lehrerin.

Tadasana (Bergpose)

Diese Stellung ist ideal für Anfänger, weil sie die richtige Körperhaltung fördert und dir hilft, dich auf deinen Atem zu konzentrieren. Die Bergpose wird auch als „die perfekte Pose“ bezeichnet, weil du in ihr die Grundlagen für viele andere Asanas lernst. Tadasana gehört zu den Stehhaltungen und sieht von außen ganz einfach aus: Du stehst mit parallelen Füßen auf dem Boden, den Blick geradeaus, richtest dein Becken leicht auf und rollst die Schultern nach hinten. Schiebe deine Füße mittig und parallel in den Boden. Strecke dich mit deiner Wirbelsäule nach oben und spüre die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Atme ruhig.

Utthita Trikonasana (ausgestreckte Dreieckspose)

Diese Stellung dehnt deine Muskeln in den Flanken und ist gut für Menschen mit Rückenschmerzen geeignet, weil sie die Wirbelsäule stärkt und streckt. Du kannst eine Stütze verwenden, um mehr Halt zu haben und dich besser auszurichten. Schreite in die Grätsche, drehe ein Bein komplett aus und das andere mit dem Fuß etwas ein. Kippe dein Becken und bringe den Oberkörper über das vordere, ganz ausgedrehte Bein. Dehne die Arme aus dem Schultergürtel heraus und drehe den Oberkörper zur Decke. Spüre die Weite in deinem Körper und atme. Löse auf und übe die andere Seite.

Adho Mukha Svanasana (nach unten schauender Hund)

Adho Mukha Svanasana ist eine teils umgekehrte Haltung, die Arme und Beine stärkt und gleichzeitig Schultern, Brust und Kniesehnen dehnt. Diese Haltung kann helfen, Stress und Müdigkeit abzubauen und ist eine der bekanntesten Haltungen im Yoga überhaupt.

Adho Mukha Svanasana dehnt die hinteren Muskeln des Körpers und der Beine und ist gut für Menschen mit Rückenproblemen geeignet. Benutze eine rutschfeste Matte unter deinen Händen und Füßen, um ihnen mehr Halt zu geben! Die Hundehaltung mit dem Kopf nach unten sieht aus wie ein umgekehrtes „V“. Du schiebst die Hände und Füße parallel hüftbreit in die Matte und dehnst und schiebst dich von den Händen zu den Fersen. Dehne deine Wirbelsäule und spüre das Öffnen deiner Beinrückseiten. Atme ruhig. Zum Auflösen komme in den Vierfüsslerstand und spüre nach.

Setu Bandha Sarvangasana (Schulterstandbrücke)

Diese Stellung dehnt die Brustmuskeln und hilft bei der Linderung von Stress und Anspannung, weil sie durch das Öffnen deiner Brust auf das vegetative Nervensystem wirkt. Wenn du Rückenschmerzen hast, kannst du eine Stütze unter dem Becken (z.B. einen Klotz) verwenden, um ihm mehr Halt zu geben. Du legst dich auf den Boden, stellst deine Beine in der Nähe deines Beckens hüftbreit an und hebst dein Becken hoch. Nun schiebst du deine Oberarme und Füße fest in den Boden und hebst das Becken höher. Schiebe dein Steißbein Richtung Knie und mache den Rücken lang. Wenn du einen Klotz unter die Kreuzbeinplatte legst, hast du die Unterstützung von der ich oben geschrieben habe. Lass dein Becken langsam wieder zum Boden sinken, wenn du genug hast und ziehe deine Beine zum Oberkörper. Atme tief und spüre nach.

Paschimottanasana (sitzende Vorwärtsbeuge)

Paschimottanasana ist eine sitzende Vorwärtsbeuge, die die Kniesehnen, den unteren Rücken und die Schultern dehnt. Diese Haltung kann dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und Stress und Anspannung abzubauen. Du kannst ein Kissen, eine Decke oder sogar  einen Stuhl (wenn es dir eher schwer fällt, empfehle ich dir den Stuhl) unter deinen Kopf legen, um zur Ruhe zu kommen. Beuge dich im Sitzen mit gestreckten Beinen nach vorne und mache deinen Rücken lang, wenn du dich nach vorne beugst. Ziehe innerlich die Beine zum Becken und dehne den Oberkörper nach vorne. Komme zur Ruhe und atme.

Uttanasana (Stehende Vorwärtsbeuge)

Uttanasana ist eine stehende Vorwärtsbeuge, die die Kniesehnen und den unteren Rücken dehnt. Diese Stellung hilft auch, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen, was Vorwärtsstreckungen tendenziell unterstützen. Du stellst dich mit hüftbreiten, parallelen Füßen hin und beugst dich mit gestreckten Beinen nach vorne. Lass den Oberkörper hängen oder bringe die Hände auf den Boden oder stütze dich an deinen Beinen ab. Lass deine Beinrückseiten los.

Halasana (Pflugstellung)

Halasana ist eine umgekehrte Haltung, die Nacken, Schultern und Wirbelsäule dehnt und gleichzeitig Arme und Beine stärkt. Es werden die Beine in Rückenlage über den Kopf geschwungen und die Füße zum Boden oder auf eine Unterlage gebracht. Der Rücken wird mit den Händen gestützt und die Sitzknochen nach oben gezogen. Sei vorsichtig mit dieser Haltung, wenn du Nackenschmerzen hast. Ansonsten stütze deinen Rücken mit den Händen ab und hebe die Sitzknochen. Genieße die Entspannung in der Haltung. Wenn du dich schwer tust, mit den Füßen zum Boden zu kommen, bring deine Beine auf eine Stütze wie z.B. einen Stuhl oder eine Wand. Zum Auflösen rolle langsam heraus und spüre nach.

Surya Namaskar (Sonnengruß)

Surya Namaskar ist eine Serie von Posen, die normalerweise nacheinander ausgeführt werden. Die Serien eignet sich hervorragend, um den Körper aufzuwärmen und die Flexibilität zu verbessern. Übe nicht zu schnell, damit du deine Körperausrichtung gut spüren kannst und tiefer in die Haltungen hinein kommst. Im Iyengar Yoga gibt es viele Möglichkeiten, die Serien aufzubauen.

 

Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren! Bei Fragen findest du mich hier.

 

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